FC Sion

Die Luft knistert, die Spannung steigt und der FC Sion ist schon wieder hackedicht. Nicht auf dem Platz, sondern vermutlich in irgendeinem Walliser Pub mit einem halben Kasten lokalem Bier, das so herb schmeckt wie die Realität: Im Viertelfinale ist meistens Schluss.

Gegner? FC Vaduz. Topfavorit. Kalt wie die Alpenluft, effizient wie ein Schweizer Uhrwerk, aber leider aus Liechtenstein. Die Jungs von Vaduz kommen nicht zum Trinken, sie kommen zum Gewinnen – während man in Sion eher damit beschäftigt ist, die passende Trinkpausen-Taktik auszuknobeln („Halbzeit ist Hopfenzeit“).

Im Trainerbüro des FC Sion stapeln sich mittlerweile nicht mehr Taktiktafeln, sondern Leergut. Die Mannschaft? Zwischen Genie und Gerstensaft. Der Spielplan? Ungefähr so strukturiert wie ein Kater am Sonntagmorgen. 

Und nun kommt Vaduz. Diszipliniert, gefährlich, torhungrig. Während die einen mit Pressing spielen, drückt Sion lieber den Kronkorken runter. Es wird also spannend – oder feuchtfröhlich. Oder beides.

Wird Sion erneut im Viertelfinale scheitern? Sehr wahrscheinlich. Wird man trotzdem feiern, als hätte man gewonnen? Aber sowas von! Denn egal wie es ausgeht – die Bar in der Kabine bleibt offen. Santé!

Der FC Sion steht derzeit auf Platz 2 im Schweizer Pokal, aber wirklich sicher ist rein gar nichts – außer, dass die nächsten drei Spiele über Wohl und Wehe entscheiden werden. Noch stehen Duelle gegen Luzern, Yverdon und Aarau an, und jedes davon ist eine Mischung aus Endspiel und Nervenprobe.

Gegen Luzern weiß man nie, was einen erwartet – mal wirken sie wie ein Team auf Abstiegstour, mal wie Pokalsieger in spe. Es hängt davon ab, ob ihre Spieler beim Einlaufen den rechten Schuh zuerst binden oder nicht. Dann wartet Yverdon, das von Batic, dem selbsternannten Hingott der Taktik, geführt wird. Was er plant, versteht vermutlich nicht einmal seine eigene Bank, aber genau das macht sie brandgefährlich. Und zum Schluss wartet mit Aarau der direkte Verfolger, der schon mit dem Rechenschieber in der Hand bereitsteht, um Sion den Platz an der Sonne streitig zu machen.

Hinter Sion wird die Luft eng – Aarau, Luzern, Basel, Schaffhausen und selbst Vaduz und St. Gallen sind punktetechnisch alle noch im Spiel. Und dann wären da noch die Young Boys, die sich aktuell mehr auf Schadensbegrenzung als auf Fußball konzentrieren. Zwei KO-Plätze sind zu vergeben – aber niemand will wirklich dahin. Es ist also alles offen, nichts entschieden, und jedes Spiel ein potenzieller Ausrutscher oder Befreiungsschlag.

Was für ein zweiter ZAT im Schweizer Pokal! Der FC Sion hat sich das Motto „Lieber spät als nie“ zu Herzen genommen – und die Pokaltabelle kurzerhand einmal umgekrempelt wie ein gut gereifter Raclettekäse.

• 
  Sion 3:2 St. Gallen – Ein Spiel wie ein Krimi: Spannung bis zum Schluss, aber am Ende wird im Wallis gefeiert. Merci vielmal!
  
  
• 
  Sion 3:0 Schaffhausen – Schaffhausen war bemüht, es reichte jedoch nicht für ein Tor.
  Young Boys 1:4 Sion –  Was für ein Statement! Bern sah aus wie beim Betriebsausflug ohne Navi.  
  

Blick nach vorn:

• 
  Sion vs. Aarau – Ein Duell mit Tradition. Aarau spielt robust, aber wir haben das Raclette.
  
  
• 
  Yverdon vs. Sion – Da wartet Dating-Guru Batic – der Hinge-Gott von Yverdon. Aber Achtung: Auf dem Platz gibt’s keine Swipe-Funktion!
  
  
• 
  Sion vs. Luzern – Ein echtes Highlight: zwei Teams mit Herz, Stil – und hoffentlich fairer Pyro.
  

Der letzte ZAT war für den FC Sion ein bisschen wie ein Sonntagsspaziergang im Regen: man hat’s gemacht, aber Spaß war anders. „Nur“ drei Punkte – das Minimum, wie in der Liga. So langsam fragt man sich, ob die Jungs aus dem Wallis sich für den richtigen Moment schonen oder versehentlich im Energiesparmodus hängen geblieben sind. Aber damit ist jetzt Schluss. Der Pokal ruft! Und mit ihm eine spannende Dreierkombi:

FC St. Gallen – die Ostschweizer Truppe, die zwar harmlos wirkt, aber einem jederzeit das Raclette vom Brot klauen kann.
FC Schaffhausen – da will man zeigen, dass man mehr drauf hat als nur eine hübsche Postleitzahl.
Young Boys Bern – und hier wird’s persönlich. Der Ex-Trainer McLover, der einst bei YB die Linie verwaltete wie ein Praktikant beim Mittagstisch – ist endlich Geschichte. Ein Glück für den Fußball und ein Hoffnungsschimmer für alle Berner, die seit Wochen wieder zu lächeln wagen. 

Der SFV Cup ist zurück. Unsere Stürmer haben sich schon gegenseitig versprochen, wer den Ball nicht trifft, muss das nächste Mannschaftsessen zahlen – da geht keiner leer aus! Die Mannschaft hat schon mal einen Plan was nach dem ersten ZAT im Pokal passiert


Der Plan ist simpel: Nach vorne rennen, Ball ins Tor prügeln und bei jedem Treffer so feiern, als hätten wir gerade die Meisterschaft gewonnen (auch wenn’s nur die erste Runde im Pokal ist). Wenn der Ball mal nicht ins Tor will, schießen wir ihn halt so lange, bis er keine Lust mehr hat, woanders hinzufliegen – Notfalls ins Netz der Gegner. Und falls wir doch mal versehentlich ein Eigentor schießen, nennen wir das einfach „kreative Spielgestaltung“ und machen weiter.

Wir haben’s wirklich getan. Gruppenphase? Abgehakt. Überlebt. Durchgezogen. Mit Herz, Schweiß und wahrscheinlich drei kaputten Stimmbändern mehr. Aber wir sind da. 


Und jetzt? Jetzt geht’s gegen Yverdon-Sport.

Charmant wie ein Sonntagsspaziergang, torgefährlich wie ein first date im Regen – aber hey, wir mögen sie. Sie haben Stil, sie haben Swag, sie haben wahrscheinlich mehr Matches auf Tinder als Schüsse aufs Tor. Respekt.

Wir freuen uns auf ein Duell mit Geschmack.

Aber wisst ihr, wer sich lieber mal ein Beispiel nehmen sollte?

McLover von den Young Boys.

Bruder, du hast in der Gruppenphase öfter geflirtet als getroffen. Du bist der einzige, der sich bei einer Ecke für die falsche Nummer entscheidet. Vielleicht mal weniger Insta-DMs und mehr Torschüsse üben? Nur ein Tipp, von Herz zu Herz.

Wir sind ready. Sion ist heiß wie Raclette im Hochsommer.